Jochen Patschs Versuch im Kommunalwahlkampf ohne Beteiligung der Stadtverordnetenversammlung ein Tempolimit für die Kasinostraße einzuführen, sorgt auch bei den Jusos für fragende Gesichter.
Auch die Jusos wollen den motorisierten Individualverkehr auf Darmstädter Straßen reduzieren und halten Tempolimits prinzipiell für ein sinnvolles Werkzeug. Allerdings zeugt diese Initiative des Oberbürgermeisters von wenig Verständnis für die Situation der Verkehrsteilnehmenden.
Ohne Alternativangebote – wie ein besserer und für alle bezahlbarer, stark ausgebauter ÖPNV – werden die Darmstädter*innen trotz der 30er-Zonen das Auto wählen. Das Ergebnis dürfte nicht die versprochene Reduktion von Lärm und CO2 sein, sondern Stau auf der Kasinostraße. Dies wäre schädlicher für das Klima als die bisherige Verkehrssituation. Einzelne Autofahrer*innen werden auch auf Seitenstraßen ausweichen und so die Anwohner zusätzlicher Lärmbelästigung aussetzen.
„Tempo 30 und Fahrradwege sind eine gute und nachhaltige Alternative, aber wir wollen den ÖPNV stärken, um möglichst viele Darmstädterinnen und Darmstädter von A nach B transportieren zu können, denn Mobilität ist eine soziale Frage und darf nicht vom Geldbeutel abhängen.”, sagte der Juso Vorsitzende Rodan Zeybek. Die schwarz-grüne Stadtregierung verweigert bisher die dafür notwendigen Investitionen.
“Wer aus Darmstadts Innenstadt eine grüne Oase machen will, so wie wir das auch für die Rheinstraße planen, darf nicht nach dem Gießkannenprinzip 30er-Zonen ausweisen. Die Darmstädter Verkehrswende muss anhand eines wohlüberlegten sozial-ökologischen Konzepts erarbeitet werden.”, so Zeybek weiter.